Jeoha,
Kronprinz von Korea
Als Kronprinz des Königreichs Korea und der nächste amtierende König lasten große Erwartungen auf dem jungen Mann, welcher sich nicht versucht, davon unterkriegen zu lassen. Der beliebte Kronprinz versucht das Wohl seines Volkes und das Wohl seiner mentalen Gesundheit unter einen Hut zu kriegen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Die Suche nach einer geeigneten Ehefrau, damit er zum König gekrönt werden kann, ist bloß ein kleiner Teil von dem, was er bewältigen muss.
25 Jahre | 177 cm
Don't know why I'm hoping for what I won't receive
Shigeyasu, Ayumi & Hyun-woo | Palais Auersperg | Mittag des 2. April Die Reise von Seoul nach Wien war beschwerlich gewesen. Zwar hatte das Königshaus es sich nicht nehmen lassen, das Privatflugzeug zu benutzen aber die knappen 11 Stunden Flugzeit hatten dennoch geschlaucht. Auch wenn Hyun die meiste Zeit geschlafen hatte und sie in der Nacht geflogen waren. Die acht Stunden Zeitunterschied waren hart für den Körper des baldigen Königs von Korea, so dass er sich für den Morgen des 2. Aprils keine Termine und Aufgaben vorgenommen hatte. Er wollte den Jetlag so gut wie es ging ausschlafen, war jedoch bereits seit 08:00 Uhr in der Früh wach. Schwerfällig war der junge Mann aus seinem Bett gekrochen und hatte sich unter die Dusche gestellt und das Wasser auf Eiskalt gedreht. Keuchend und zitternd stand er unter dem kalten Wasser, ließ es unerbittlich auf seinen Kopf rieseln. Irgendwann stellte er das Wasser auf warm und wusch seine Haare, seinen Körper, sein Gesicht. Nach dem Duschen ließ er sich seine Haare von seiner älteren Schwester föhnen, die ihm dann auch schnell noch beichtete, dass sie heute einen Termin für ihn ausgemacht hatte. Mit dem japanischen Kaiserpaar. Erst hatte Hyun noch gelacht, so nach dem Motto, das sie ihn verscheißern würde aber nein. Sie meinte das ernst. Das japanische Kaiserpaar wurde von ihr in seinem Namen ins Palais Auersperg eingeladen und sie hatte die Bediensteten auch schon angewiesen ein typisch koreanisches Mittagessen zu veranstalten; ein Bulgogi Mittagessen mit Reis, Kimchi und vielen anderen Spezialitäten. Und dann brach Stress und Hektik aus. Hyun war vom Stuhl gesprungen, hatte laut kund getan, dass er so etwas nicht begrüßte und war in Panik ausgebrochen. Er war durch sein Zimmer gerannt, hatte ein angemessenes Outfit versucht aus seinem Koffer zu ziehen, hatte versucht irgendwie ruhig zu bleiben und sich zu fragen, wie sein Vater so etwas immer geregelt hatte aber auf ein Ergebnis war er nie gekommen. Hektisch hatte er seine Unterlagen zu Shigeyasu und Ayumi angesehen, hatte versucht, sich einzuprägen wie er die beiden ansprechen sollte, wie er sich verhalten sollte. Sollte er einen Knicks machen? Wie sprach er sie an? Scheiße. Die Zeit bis zum Mittagessen verging schnell und währenddessen ließ sich Hyun stylen und zurecht machen, las nebenher seine Akten zum japanischen Königspaar und verließ dann mit zitternden Händen seine Schlafunterkunft. Im Rosenkavalier Saal würde das Mittagessen stattfinden, er hatte die gedeckte Tafel bereits gesichtet und sie war wunderschön. Das Essen war bereits fast fertig und ein Bediensteter kündigte das kommen der kaiserlichen Majestäten an. Seine Hände zitterten, sein dunkelblauer Anzug saß allerdings wie angegossen an seinem schlanken Körper. Seine Schwester hatte ihm seinen besten Anzug rausgesucht, hatte dafür gesorgt, das er nicht mehr müde aussah und konzentriert war. Und hatte ihm gesagt, wieso die kaiserlichen Majestäten heute zu Gast waren: Hyun sollte die Schwester des Kaisers heiraten, um das Bündnis zwischen Korea und Japan wieder zu stärken. Und Hyun musste heiraten. Schnellstmöglich. Und innerhalb von 90 Tagen. Empfangen würde Hyun die kaiserlichen Majestäten im Kronprinz Rudolf Saal, ziemlich passend in Anbetracht des Ranges der beiden. Er selbst als (noch) mickriger Prinz war in der Rangfolge weiter unten. Auch wenn er bald König wäre. Die Tür wurde geöffnet und er sah Shigeyasu und Ayumi eintreten. "Herzlich Willkommen im Palais Auersperg, kaiserliche Majestäten.", brachte er mit zitternder Stimme hervor, verbeugte sich tief um seinen Respekt auszudrücken. "Es bedeutet mir und meinem Königreich viel, dass Sie der Einladung gefolgt sind.", seine Stimme verlor das Zittern nicht obwohl man keine Unsicherheit in seinem Blick sah. Lediglich an seiner Stimme hörte man die Nervosität des Kronprinzen und baldigen Königs von Korea.
Tenno-heika,
Tenno von Japan
Als Sinnbild der Zweigesichtigkeit Japans vereint Shigeyasu die traditionellen Werte und das Streben nach modernem Denken und Handeln wie kein Tenno vor ihm.
Nach außen hin wirkt der Kaiser Japans wie viele andere seine Volkes ruhig und beherrscht; nur wenn es etwas zu sagen gibt, spricht er, verbirgt seine Gedanken und Gefühle ob dem politischen Tagesgeschehen. Doch dahinter verbirgt sich ein reicher Schatz an Emotion und Gefühl; Leidenschaft, die Shigeyasu nur jenen zeigt, die ihm wirklich etwas bedeuten und die er hinter die Fassade des kühlen Kaisers blicken lässt.
Gerade diese Zweigesichtigkeit ist es, die der Tenno braucht, um das Kaiserreich weiter in ein wirtschaftliches und technologisches Morgen zu führen, während er nicht vergisst, woher er und sein Volk kommen und wer sie sind.
32 Jahre | 180 cm
05.12.2024, 01:37
Die japanische Delegation war noch nicht lange in Österreich angekommen. Gestern erst, man hatte gerade so Zeit gehabt, sich zu akklimatisieren, mit den gewohnten und doch fremden Begebenheiten von Palais Schwarzenberg klar zu kommen, sich hier einzurichten und alles vorzubereiten für die kommenden Tage und Wochen, die da auf einen lauern würden.
Shigeyasu musste zugeben, dass er neugierig war. Neugierig darauf, was hier in Wien wohl geschehen mochte. Welche Gespräche, Möglichkeiten und Herausforderungen sich hier auftun und ihn und Ayumi, seine Kaiserin, überraschen und vor zu lösende Rätsel stellen würden. Er machte sich keine Sorgen darum, dass sie beide diese Herausforderung nicht meistern würden. Im Gegenteil. Sie waren jetzt beide lang genug in der Position, in der sie sich befanden. Wuchsen Tag für Tag ein bisschen mehr daran, scheuten keinesfalls die Herausforderung und den Konflikt... und wuchsen ebenso zusammen. Der Japaner kam nicht umhin festzustellen, dass er sich schon lange nicht mehr vorstellen konnte, diesen "Waffengang" - wenn man es denn so nennen mochte - mit jemand anderem als Ayumi zu begehen. Dafür war sie zu oft für ihn da und er zu oft für sie. Dafür stellten sie einander zu oft auf die Probe, genauso wie äußere Einflüsse sie beide gemeinsam auf die Probe stellten. Das mochte dem einen oder anderen nicht gefallen, aber Shigeyasu hatte schon vor einigen Jahren aufgegeben, die Leute mit Worten zu überzeugen. Nein, es waren Taten. Seine und insbesondere die der Kaiserin, die die Argumente lieferten, die die Kritiker zum Schweigen brachten. Das funktionierte am besten, auch wenn der Kaiser dann und wann das Gefühl bekam, dass er Ayumi zu wenig... sagte, wie gut sie ihre Sache machte, wie viel es ihm bedeutete, dass sie nicht schon vor langer Zeit einen Rückzieher gemacht und einer anderen Frau Platz gemacht hatte. Wie viel es ihm bedeutete, dass sie damals im Garten des Kaiserpalastes 'Ja' zu seiner Frage gesagt hatte. Und um solche Herausforderung ging es heute, auch wenn sich der Kaiser noch nicht so ganz vorstellen konnte, worum es ging. Das koreanische Königshaus hatte eine Einladung ausgesprochen. Eine formelle, offizielle. An ihn und Ayumi, dass man sie höflich nach Palais Auersperg bat. Shigeyasu hatte schon lange nichts mehr von den koreanischen Cousins gehört und ging im ersten Moment davon aus, dass man noch immer sehr... pikiert darüber war, dass er sich damals für Ayumi und für niemanden aus Korea entschieden hatte. Natürlich nahm er auch an, dass man... zu höflich war, um diesen Groll anzusprechen, allerdings verschleierte dies auch den Grund, weswegen man das Kaiserpaar einladen sollte. Er mochte Überraschungen, allerdings eher privat. Und nicht auf dem politischen Parkett. Aber kein wahrer Krieger verweigerte eine Herausforderung und so traf er Ayumi - die er gebeten hatte, ihn bei diesem repräsentativen Besuch zu begleiten - vor den Stufen des Palais Schwarzenberg, gekleidet in einen schwarzen Anzug und ein schwarzes Hemd, bevor man das Kaiserpaar die sieben Minuten Fahrtweg nach Auersperg brachte. Folglich blieb nicht besonders viel Zeit für ein tiefgreifendes Gespräch, Shigeyasu war früh aufgestanden, hatte seine morgendlichen Übungen gemacht, bevor er kurz in einer Besprechung verschwunden war. Logischerweise blieb dann nicht viel Zeit, um mit Ayumi mehr als nur Floskeln oder kurze, taktische Abmachungen auszutauschen. Doch Shigeyasu wäre nicht er gewesen, wenn er die Privatsphäre des hinteren Teils der Limousine - verdunkelt-verspiegelte Scheiben und ein abgetrenntes Passagierabteil - nicht genutzt hätte, um sich kurz zu Ayumi hinüber zu beugen, sich ein wenig zu strecken und ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben. "Totemo kirei da yo." Du siehst wirklich schön aus. Die erste wirkliche Zärtlichkeit zwischen den beiden an diesem Tag, allerdings hatte sich Shigeyasu das Ziel gesetzt, wenigstens einmal am Tag seiner Frau ein Kompliment zu machen. Sie zu berühren, damit das Band zwischen den beiden beständig blieb. "Ich denke, wir werden uns auf englisch unterhalten. Ich kann kein koreanisch und soweit ich informiert bin, der Kronprinz kein japanisch." Ein kleines, Zucken seiner Mundwinkel tauchte auf, als er Ayumis Hand sanft streichelte. "Oder überrascht du mich erneut und hast heimlich koreanisch gelernt, Kahatsu no Kisaki?" Gemahlin Feuerhaar, die Abwandlung eines Spitznamens aus der Zeit, als Ayumi nach Japan gekommen war und bei der Eröffnung einer renovierten Schule von den Schülern so betitelt worden war. Shigeyasus Version vom ursprünglichen Hihatsu no kimi. Nachdenklich blickte Shigeyasu nach draußen, in Richtung des Palais. "Ich bin gespannt, was er möchte." Der Empfang im Palais Auersperg war höflich, herzlich, auch wenn man die Zurückhaltung ein wenig spüren konnte. Der Kaiser und die Kaiserin traten gemeinsam, Seite an Seite in den Kronprinz-Rudolf-Saal ein, wo sie bereits von Kronprinz Hyun erwartet wurden. Er wirkte fahrig... unvorbereitet. Also konnte er diese Einladung nicht ausgesprochen haben. Das war interessant, aber Shigeyasu dachte auch an etwas anderes. Dass man den Jungen nicht vorbereitet hatte, den Traditionen Koreas folgend und das fiel ihm nun auf die Füße. Wenn er sich nicht so gut beherrscht hätte, so hätte der Kaiser Mitleid zur Schau getragen. Aber das gehörte sich definitiv nicht. Shigeyasu wartete ab, bis sich Kronprinz Hyun wieder aufgerichtet hatte, dann neigte auch er leicht den Kopf vor dem künftigen König Koreas. Nicht zu weit, eine flache, kurze Verbeugung. Eine Bekundung der Höflichkeit und des Respekts vor dem anderen Königshaus, denn normalerweise verneigte sich das Kaiserpaar Japans vor niemandem. "Kōei ni omoimasu." Ich fühle mich geehrt. Er richtete sich wieder auf. "Mein aufrichtiges Beileid für Euren Verlust, Hoheit", begann der Tenno auf Englisch, direkt die Sprache wählend, die wohl das Gespräch dominieren würde. "Die Nachricht über den plötzlichen Tod von König Ji-ho hat das Kaiserhaus mit Trauer erfüllt. Ich kann Euch versichern, dass seine Weisheit und Tugend nicht vergessen werden." Der Tenno nickte Hyun kaum merklich zu. Teils aufmunternd, teils auffordernd. "Sein Vermächtnis wird fort bestehen. Und in seinem Gedenken war es selbstverständlich, dass die Kaiserin und ich der Einladung gefolgt sind."
Kogo-heika,
Kogo von Japan
Takeda no miya Ayumi ist mittlerweile 29 Jahre alt und die aktuelle Kaiserin von Japan. Sie wird als eine sehr volksnahe Persönlichkeit beschrieben die stets versucht das Beste für ihr eigenes Volk zu tun. Obwohl sie alles daran setzt ihrer neuen Heimat zu zeigen das sie die Traditionen ehren wird und sich ihnen verschreibt, stößt sie trotz allem noch auf Gegenwind.
29 Jahre | 164 cm
Outfit
Einen Tag waren sie nun hier in Wien. In der Stadt wo sie selbst einige Jahre gelebt hatte, bevor sie kurz darauf auch schon nach Japan gezogen war. Es war ein schönes Gefühl, wieder in Österreich-Ungarn zu sein. Erinnerungen, die noch einmal hoch kamen und auf der anderen Seite fühlte es sich schon so lange her an. Ayumi hoffte durchaus, dass sie die Möglichkeit finden konnte, auch ein paar private Treffen zu vereinbaren und alte Freunde wiederzusehen. Nicht nur, 24/7 als Kaiserin fungieren zu müssen. Eben auch Treffen mit ihrer Familie zu bekommen. Schließlich waren sie nun nur noch einen Katzensprung auseinander. Aber an diesem Tag stand nun erst einmal das Gespräch mit Korea an. Ein Treffen, was ordentlich schon für Kopfzerbrechen gesorgt hatte. Ein Treffen zum Mittagessen war für eine Frau was die Kleidung anbelangte wirklich eine Herausforderung. Zumindest sah sie es so. Schließlich sollte es nicht gleich Abendrobe schreiben oder Businesslook. Sondern modern und elegant. Aber eben auch nicht zu verspielt. Sie hatte sich gefühlt unzählige Outfits raus legen lassen. Ayumi war sich sicher, dass ihre Stylistin kurz davor war aufzugeben und sie als zu wählerisch zu betiteln. Das Problem war einfach, sie wollte bei diesem Treffen nichts falsch machen. Schließlich war es im Grunde die Wahl von Shigeyasu gewesen, sie als seine Frau zu nehmen und nicht eine Prinzessin von Korea. Es war der Beginn dieser angespannten Lage. Dass sie nun hier so früh bei der Konferenz miteinander sprechen konnten, war eine Möglichkeit, alte Sachen vielleicht auch zu klären und auch einen Schlussstrich zu ziehen. Sie hat sich am Ende für ein schwarzes Kleid entschieden und dazu, ihre Haare weitgehend offen zu tragen. Sicher auch eine Wahl an Kleidung, die die ein oder andere vielleicht kritisch finden würde. Aber sie stand dazu. Sie hatte ihren eigenen Geschmack und wollte eben auch das verstaubte Bild der Royals einfach aufbrechen. Im Auto selbst hatte Ayumi noch in ihrem Schoß ein paar handgeschriebene Zettel liegen über den koreanischen Prinzen, der bald selbst in die Position eines Anführers aufsteigen würde. Ayumi schmunzelte bei seinen Worten. “Danke. Ich schätze, dass meine Stylistin kurz vor dem Nervenzusammenbruch deswegen war.“ Ihr Blick ruhte auf ihm und legte ihre Hand auf seine. “Na zum Glück habe ich mich nicht kurzfristig dazu entschlossen, meine Haare doch nicht in blond färben."Sie neckte ihn kurz, weil dieser Spitzname eben durchaus auf ihre wahre Haarfarbe bezogen war. Die Haarfarbe, die sie auch irgendwie ausmachte. “mannaseo bangabseubnida.“ Sprach sie dann auf koreanisch was so viel bedeutet: "Freut mich euch kennenzulernen." “Die ein oder andere Floskel kann ich schon, aber auch nur wenn ich es ablese. Aber ich denke auch, dass englisch die einfachste Kommunikation darstellen wird und es erspart uns einen Dolmetscher“ Es war nicht so, dass sie Dolmetscher hasste. Aber Fakt war, dass mit Bediensteten und vor allem Dolmetschern eine Situation nur noch angespannter werden konnte. Etwas, was sie hier nicht gebrauchen würden. “Vielleicht möchte er schauen, ob es Möglichkeiten gibt, das angespannte Verhältnis wieder aufzulockern. Ich meine, es sind ja auch schon einige Jahre her.“ Sie ließ ihren Blick wieder auf ihre Unterlagen gleiten und las sich noch die restlichen Informationen durch, bevor sie schließlich am besagten Treffpunkt ankamen. Auch Ayumi verneigte sich leicht und ließ erst einmal Shigeyasu den Vortritt und schwieg für den Moment. “Vielen Dank für eure Einladung, eure Hoheit und auch mein aufrichtiges Beileid.“ Sie war direkt ins englisch gefallen und schenkte ihm ein warmes Lächeln, als ihr das Zittern in der Stimme ein wenig auffiel. Er konnte einem wirklich Leid tun, da er durchaus ein wenig verunsichert und so unerfahren wirkte.
Jeoha,
Kronprinz von Korea
Als Kronprinz des Königreichs Korea und der nächste amtierende König lasten große Erwartungen auf dem jungen Mann, welcher sich nicht versucht, davon unterkriegen zu lassen. Der beliebte Kronprinz versucht das Wohl seines Volkes und das Wohl seiner mentalen Gesundheit unter einen Hut zu kriegen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Die Suche nach einer geeigneten Ehefrau, damit er zum König gekrönt werden kann, ist bloß ein kleiner Teil von dem, was er bewältigen muss.
25 Jahre | 177 cm
Ohne es wirklich wahrzunehmen, ließ das zittern langsam nach und verschwand dann ganz, als die japanische Kaiserin ihm ihr Beileid aussprach. Sie hatte eine außerordentlich beruhigende Wirkung auf den Kronprinzen von Korea, was es ihm einfacher gestaltete, zu lächeln ohne dabei nervös oder gar hektisch zu werden. Die Kunst der Diplomatie hatte sein Vater ihm bereits mit 18 beigebracht, jedoch hatte er nie ein wirkliches Gespräch in diese Richtung geführt. Aber er war zuversichtlich; immerhin war er nicht nur ein Computernerd sondern auch wirklich geschickt im Umgang mit Worten. "Ich danke den kaiserlichen Majestäten für die Zusage dieser wirklich spontanen Einladung. Ich hoffe, das hat Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereitet? Ich danke auch für die Anteilnahme von den kaiserlichen Majestäten. Das bedeutet mir und meinem Haus und meinem Land sehr viel.", sagte er und legte eine Hand auf seine Brust, genau über die Stelle, wo sein Herz war und verbeugte sich nochmals ein klein wenig, allerdings nicht mehr so tief wie zur Begrüßung der höhergestellten Persönlichkeiten. "Wenn ich die kaiserlichen Majestäten nun in den Speisesaal bitten dürfte? Ich habe ein leichtes Mittagessen auftischen lassen, das aus meiner Heimat kommt. Es gibt Bibimbap, Gimbap, Japchae, Doenjang Jjigae und Mul Kimchi. Das traditionelle Kimchi, zubereitet von der Königin selbst, wurde auch auf ihren Wunsch hin aufgetischt.", er breitete die Arme einladend aus und bedeutete dem Kaiserpaar damit, vor ihm die heiligen Hallen des Speisesaals zu betreten. Während er die beiden vorgehen ließ, wie es die Etikette verlangte, atmete Hyun einen Moment durch, wischte sich die Schweißnassen Hände an seinem Beistecktuch ab und trat hinter den beiden in den Speisesaal. Mit einem politisch-korrekten Lächeln setzte er sich auf seinen Platz an der runden Tafel. Die Tafel war genauso gedeckt, wie er es erwartet hatte: majestätisch, mit größter Präzision und zur vollsten Zufriedenheit des künftigen Königs. Die Angestellten verstanden ihr Handwerk wirklich. Das Essen wurde nach und nach hereingetragen, es wurde den Herrschern auf die Teller gelegt, allerdings nur wenig, so dass jeder sich nachnehmen konnte - oder auch eben nicht. Und nun waren sie an dem Teil des Treffens angekommen, an dem Hyun-woo seine ganzen diplomatischen Skills herausholen musste. Wie sollte er ein so sensibles Thema nur ansprechen? Wahrscheinlich sollte er erstmal leichte Konversation zum Start machen? Fieberhaft überlegte er und dann entschied er sich für eine leichte Konversation. "Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Anreise nach Wien und konnten sich in Ihrer Unterkunft bereits soweit herrichten, das es gemütlich ist.", begann er bevor er direkt überlegte, wie er weitermachen konnte. Aber er sollte wohl eine ausführliche Antwort der kaiserlichen Majestäten abwarten, ehe er direkt mit der Tür ins Haus fiel. Das wäre höflich.
Tenno-heika,
Tenno von Japan
Als Sinnbild der Zweigesichtigkeit Japans vereint Shigeyasu die traditionellen Werte und das Streben nach modernem Denken und Handeln wie kein Tenno vor ihm.
Nach außen hin wirkt der Kaiser Japans wie viele andere seine Volkes ruhig und beherrscht; nur wenn es etwas zu sagen gibt, spricht er, verbirgt seine Gedanken und Gefühle ob dem politischen Tagesgeschehen. Doch dahinter verbirgt sich ein reicher Schatz an Emotion und Gefühl; Leidenschaft, die Shigeyasu nur jenen zeigt, die ihm wirklich etwas bedeuten und die er hinter die Fassade des kühlen Kaisers blicken lässt.
Gerade diese Zweigesichtigkeit ist es, die der Tenno braucht, um das Kaiserreich weiter in ein wirtschaftliches und technologisches Morgen zu führen, während er nicht vergisst, woher er und sein Volk kommen und wer sie sind.
32 Jahre | 180 cm
18.12.2024, 16:25
"Sie wird diese Herausforderung wie jede andere, die ihr gestellt wird, mit Ruhe und Gelassenheit bewältigt haben. In meinen Augen hat sie sich jedenfalls übertroffen", beschied der Tenno seiner Frau, dass ihm das Ergebnis wahrlich gefiel. Drückte sachte die Hand Ayumis, als sie diese in seine legte. "Du weißt, es gefällt mir immer, was du mit deinen Haaren tust, aber hast du dir nicht genau deswegen eine Reihe von Perücken zugelegt, um deine Haare zu schonen?" Er legte den Kopf schief, betrachtete Ayumi mit einem etwas kritischen Blick. "Nicht, dass ich es dir verbieten würde, aber ich betrachte es doch mit Aufmerksamkeit, weil ich möchte, dass du auf dich, deinen Geist und deinen Körper achtest."
Sie sagte etwas auf koreanisch, das konnte er deutlich erkennen, erklärte es danach auch. Was Shigeyasu erneut ein Lächeln entlockte. Ein stolzes Nicken. "Dein Eifer ist jedes Mal ein Schatz der Bewunderung, Ayumi. Ich kann es dir nur immer und immer wieder sagen und jedes Mal vom Neuen stolz auf dich sein. Und ich stimme dir zu, dass es besser wäre, wenn wir beim Englischen blieben, auch wenn ich glaube, dass ihn die Begrüßung auf Koreanisch durch dich sehr freuen würde." Der Tenno lächelte. Ganz leicht, nicht zu viel. "Ich gebe dir aber recht, dass eine Person weniger im Raum die ganze Angelegenheit persönlicher und vielleicht... stressfreier gestalten würde. Ich kenne den Kronprinzen nicht, allerdings ist er - soweit ich informiert bin - nicht an diese Aufgabe heran geführt worden. Es kann sein, dass ihn dieser diplomatische Akt.. nervös macht. Gerade wenn es durch Dolmetscher und Beamte all zu offiziell, diplomatisch und verworren wird." Eine kurze Pause. "Eigentlich seltsam, dass ich das sage, aber die Koreaner sind dies bezüglich sehr merkwürdig traditionell." Auf die Vermutung der Kaiserin nickte Shigeyasu, bevor er wieder darüber nachdachte, was Hyun wohl wollen würde. Der Empfang war nervös, vielleicht ein wenig... stressig, allerdings bewunderte es Shigeyasu, wie Ayumi es schaffte, einen ruhigen und doch herzlichen Ausgleich zu seiner Begrüßung zu schaffen. Der Kronprinz wurde tatsächlich etwas entspannter, zumindest nahm das Zittern ab und sein Lächeln wurde ehrlicher, weniger nervös. Shigeyasu nickte dem Prinzen zu, als dieser sie in den Speisesaal bat und ließ sich zu diesem führen, ehe er seinen Platz neben Ayumi wählte und sich die Speisen erklären ließ. Es war schon lange her, dass Shigeyasu koreanisch gegessen hatte. Für Shiori wäre das vermutlich nichts gewesen. Viel zu würzig, aber er selbst hatte keinerlei Probleme damit, hatte er auch große Freude daran, Sukiyaki zu essen, wenn die Köche der Palastküche in Tokyo etwas Abwechslung schaffen wollten. Shigeyasu wartete, hatte Geduld, bis die Diener ihre Arbeit verrichtet hatten und die drei Adligen wieder allein waren. Der Tenno musterte Hyun aufmerksam, als dieser sich nach der Reise und der Unterkunft der Japaner erkundigte. "Die Reise war angenehm und ruhig", nickte der Tenno langsam. "Das Kaiserhaus von Österreich-Ungarn und Japan verbindet eine tiefe Freundschaft, sodass wir traditionsgemäß unser Quartier in Palais Schwarzenburg beziehen konnten. Es hat ein paar Jahre der Beziehungspflege gedauert, doch inzwischen ist das Palais generell den Wünschen japanischer Delegationen angepasst worden ist." Shigeyasu lächelte leicht, wenn er an die Umgestaltung von Räumen, der Einrichtung eines kleinen Schreins und der Umgestaltung des Gartens dachte. Und sich auch darauf besann, dass Ayumi die Nähe zu ihrer alten Heimat oder ihren hier studierenden Geschwistern auch sehr behagte. Aber das sollte sie selbst erzählen, wenn sie das wollte. Er war nicht der Sprecher der Kaiserin. Dafür sah er Ayumi und sich zu sehr als gleichgestellt an. Und viel mehr... "Königliche Hoheit, ein gutes Gespräch ist ein Quell von Freude und führt zum Fluss, der Freundschaften mit seinem Wasser vertieft. Gleichzeitig stellt sich mir jedoch eine wichtige Frage." Er machte eine kleine Pause, blickte prüfend zu Ayumi, welchen Blick sie ihm als Beraterin zu werfen würde, bevor er wieder den Koreaner anblickte. "Diese Einladung kam unerwartet. Und ich vermute nicht ganz ohne Hintergedanken. Deswegen erlaubt mir diese Frage: Womit kann Japan Korea helfen, noch bevor die Konferenzen beginnen werden?"
Kogo-heika,
Kogo von Japan
Takeda no miya Ayumi ist mittlerweile 29 Jahre alt und die aktuelle Kaiserin von Japan. Sie wird als eine sehr volksnahe Persönlichkeit beschrieben die stets versucht das Beste für ihr eigenes Volk zu tun. Obwohl sie alles daran setzt ihrer neuen Heimat zu zeigen das sie die Traditionen ehren wird und sich ihnen verschreibt, stößt sie trotz allem noch auf Gegenwind.
29 Jahre | 164 cm
20.12.2024, 21:04
Es war manchmal durchaus sehr anstrengend für die Stylistin und auch für sie selbst. Gerade wenn man so das Gefühl besaß, dass man aneinander vorbei redete. Etwas, was gerade heute doch öfter vorgekommen ist. Sie mussten einfach sehen, wie es in Zukunft werden würde. Schließlich hatte sie eben auch gewisse Ideen noch, die sie nach und nach umsetzen würde und da musste die Stylistin eben auch bereit sein, sich auf ein unbekanntes Gebiet einzulassen. “Durchaus, nachdem ich ihr mehrmals erklärt habe, was ich mir vorstelle. Sie ist manchmal nicht gerade bereit auch mal was Neues auszuprobieren.“
Ayumi und ihre Vorliebe, andere Haarfarben zu tragen. Früher hielten da stets die eigenen Haare her, bevor sie sich dann wirklich dazu entschieden hatte, eben auch Perücken zu benutzen, um die eigenen Haare zu schonen. Mittlerweile waren die Perücken ja auch so gut gemacht, dass man nur selten wirklich sah, dass sie eben nicht echt sind. “Die ein oder andere ist auch hier dabei. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Meinem Körper und meinem Geist geht es hervorragend.“ Schließlich war sie mittlerweile an einem Punkt in ihrem Leben angekommen, wo sie wusste, was sie will und was sie sich nicht zu sehr zu Herzen nehmen durfte. Etwas, was sie erst lernen musste. War sie schon immer ein sehr sensibler Mensch gewesen. Und außerdem war es auch gut, dass er ihr das nicht verbieten würde. Denn auch wenn sie eigentlich eine sehr friedvolle Persönlichkeit war, so hatte sie durchaus auch eine rebellische Ader. Eine, die wohl eben auch in ihrer Familie lag. Was das mit der Sprache anbelangt oder auch ihren Ehrgeiz lag wohl einfach in ihrer Natur. Ayumi war schon immer eine Person gewesen, wenn ihr es wichtig war, ihr ganzes Herz reinzulegen. Sicher brachte dies sie auch an ihre Grenzen, vor allem wenn man eine Zeit lang vieles nicht so läuft, wie sie es sich gewünscht hatte. Aber durch die Hürden und durch die Unterstützung war sie eben auch stärker und auch reifer geworden. “Hmm verstehe. Vielleicht ist es dann auch ratsam, etwas einfühlsamer zu sein.“ Ayumi konnte diese Situation nachvollziehen. Schließlich war es bei ihr ähnlich gewesen. Nachdem die Verlobung damals bekannt geworden war, hatte sie ja auch vieles lernen müssen. Eine neue Sprache. Eine neue Kultur. Was bedeutet es, die Frau eines Kronprinzen und später auch Kaiserin zu werden. Etwas, was sie nie erwartet hatte und nun hatte. Gerade die Anfangszeiten waren schwer, weil auf einem die Erwartungen hoch waren und auf der anderen Seite immer Personen gab, die wollten, dass man scheiterte. “Es ist schon fast eine Kunst, noch traditioneller zu sein wie wir.“ Schließlich gab es ja auch bei ihnen so viele Dinge, die Tradition hatten und die es auch zu beachten gab. Vieles, was sie eben auch lernen musste, um es zu verstehen und auch zu akzeptieren. Auch wenn sie selbst wie Shigeyasu vor hat Japan moderner zu machen. Ayumi war es wichtig, dass sich die Gesprächspartner in ihrer Gegenwart wohl fühlten, weil es dann leichter war, in Gespräche zu kommen. Zumindest bei den Gesprächen, in denen es nicht um abschließende Verhandlungen ging. Schließlich wollte auch sie stets das Beste für ihr Land. “Hier nach Österreich-Ungarn zu reisen, ist für mich immer etwas besonderes. Allein schon weil es so nah an meiner Heimat ist und zum anderen ich hier einige Jahre gelebt habe.“ Die Jahre, in denen alles noch so einfach gewesen war. Die Jahre, in denen es wohl nur wichtig war, irgendwie die Prüfungen zu meistern oder welches Outfit am besten passt. Es waren nie wirklich schwierige Entscheidungen gewesen. Anders als es mittlerweile der Fall war. Sie ging neben Shigeyasu her in den hergerichteten Raum und setzte sich auf ihren Platz. Lauschte den Erzählungen, was es zu essen gab. Man konnte ihr keine größere Freude fast machen. Schließlich liebte sie es, neue Speisen aus anderen Ländern und Kulturen kennenzulernen und auch zu probieren. “Richten sie der königlichen Hoheit meinen Dank dafür aus, dass sie dieses Kimchi für diesen Empfang zubereitet hat.“ Schließlich hätte sie dies ja auch nicht machen müssen. Gab ihr eben auch den Eindruck, dass Korea sich aus diesem Gespräch wirklich etwas erhoffte. “Ich hoffe ihre Anreise hierher war auch angenehm, eure königliche Hoheit.“ Die Rothaarige hatte durchaus den Plan gehabt, das Gespräch etwas mit dem Smalltalk auch aufzulockern, aber das war dann doch schneller vorbei als sie es vermutet hatte. Schließlich war es Shigeyasu, der direkt zum Wesentlichen überging. Sie selbst schwieg erst einmal und wartete auf die Reaktion des Prinzen.
Jeoha,
Kronprinz von Korea
Als Kronprinz des Königreichs Korea und der nächste amtierende König lasten große Erwartungen auf dem jungen Mann, welcher sich nicht versucht, davon unterkriegen zu lassen. Der beliebte Kronprinz versucht das Wohl seines Volkes und das Wohl seiner mentalen Gesundheit unter einen Hut zu kriegen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Die Suche nach einer geeigneten Ehefrau, damit er zum König gekrönt werden kann, ist bloß ein kleiner Teil von dem, was er bewältigen muss.
25 Jahre | 177 cm
20.12.2024, 21:47
"Das werde ich tun, kaiserliche Majestät. Vielen Dank.", Hyun neigte den Kopf etwas nachdem er sich auch hingesetzt hatte und ihm die Dienerschaft das Essen kredenzt hatte. Und dann kamen des Kaisers Worte wie ein Orkan in seinen Kopf. Er hatte den Blick auf den Teller gerichtet gehabt, um etwas von dem Kimchi aufzugabeln und sein Blick glitt vom Teller zum Kaiser, der augenscheinlich noch schneller die Situation durchschaute hatte als er ahnen konnte. Komischerweise trat nichts von Hyuns Nervosität nach außen, auch wenn in seinem Kopf die Gedanken rasten. Sie flogen umher wie Papierdrachen, verhedderten sich und begruben sich gegenseitig während er einen kurzen Moment den Mund öffnete und wieder schloss ehe er etwas sagen konnte. "Sie wissen, das mein Vater unerwartet verstarb.", begann er, sein Blick immer noch auf die kaiserlichen Majestäten gerichtet, legte er das Besteck weg, faltete die Hände sauber und ordentlich ineinander bevor er Luft holte und weitersprach. "Sie wissen auch von dem einseitigen Groll, den mein Vater Ihnen gegenüber hegte, kaiserliche Majestät, weil sie eine westliche Prinzessin bevorzugten als eine meiner Schwestern.", seine Tonlage war freundlich dennoch unterband sie etwaige Zwischensätze, die einer der beiden haben könnte. "Die koreanische Tradition möchte, dass der neue König wenigstens verlobt und auf dem Wege ist zu Heiraten wenn er gekrönt wird. Dies ist ein alter Brauch, der vom Königshaus auch durchweg fortgeführt wurde. Nun, da mein Herr Vater unerwartet verstarb und es Brauch ist, dass der Kronprinz nicht vor dem 25. Lebensjahr in die königlichen Pflichten eingeführt wird, stehe ich nun allein vor der Herausforderung, Korea zu führen und zu vertreten.", er stoppte kurz, wie als würde ihm der Wortlaut im englischen fehlen. "Ich möchte diesen einseitigen Groll nicht weiterführen, denn ich schätze Japan und Ihre kaiserlichen Majestäten sehr und finde es nicht gerechtfertigt, dass mein Vater einen solchen Groll hegte. Deswegen möchte ich noch vor der Konferenz um die Hand Ihrer Schwester Shiori anhalten - denn ich bin der Meinung, dass eine solche Verbindung nicht nur mir und der Krönung zu gute kommt sondern auch dem Bündnis zwischen Korea und Japan, dass ich so stärken und erweitern möchte.",seine Stimme war ruhig, stand in keinem Verhältnis zu der Nervosität die in seinem inneren tobte. Da Shigeyasu mit der Tür ins Haus gefallen war, hatte Hyun-woo nicht die Notwendigkeit gesehen, unnötig um den heißen Brei herumzureden. "Ich möchte meinem Königreich auf die bestmögliche Weise dienen und es stärker machen. Dafür benötige ich starke Bündnisse und ich schätzte die Zusammenarbeit von Japan und Korea schon immer.", wiederholte er. Diese ungewöhnliche Ruhe in seinem Auftreten war kein Vergleich zu vorher. Es wäre, als wäre ein Schalter in Hyun Kopf umgelegt worden und all die Nervosität wäre in das innere seines Körpers verbannt worden. Als würde sein Vater ihm helfen aus dem Jenseits. Als würden seine Schwestern, sein Bruder und seine Mutter gerade die richtigen Worte schicken. Hyun-woo war seinen Schwestern überaus dankbar, denn sie hatten ihn in der Kunst der Diplomatie und der Politik unterrichtet. "Eine Hochzeit zwischen Mitgliedern unser beider Häuser symbolisiert nicht nur die Wiederentdeckung unserer gemeinsamen Wurzeln, sondern auch den gemeinsamen Wunsch, in einer Zeit globaler Herausforderungen eine Brücke zwischen unseren Nationen zu schlagen. Sie ist ein Zeichen der Freundschaft, des Friedens und einer Zukunft, die von gegenseitigem Respekt und Zusammenarbeit geprägt ist.", er lehnte sich auf seinem Stuhl etwas zurück, betrachtete die Mimik der beiden genauer und im inneren wünschte er sich gerade, einfach an seinem Computer zu sitzen und Call of Duty zu zocken. Politik war anstrengend und es machte ihm eine Heidenangst jetzt auf die Reaktionen und Aktionen zu warten.
Tenno-heika,
Tenno von Japan
Als Sinnbild der Zweigesichtigkeit Japans vereint Shigeyasu die traditionellen Werte und das Streben nach modernem Denken und Handeln wie kein Tenno vor ihm.
Nach außen hin wirkt der Kaiser Japans wie viele andere seine Volkes ruhig und beherrscht; nur wenn es etwas zu sagen gibt, spricht er, verbirgt seine Gedanken und Gefühle ob dem politischen Tagesgeschehen. Doch dahinter verbirgt sich ein reicher Schatz an Emotion und Gefühl; Leidenschaft, die Shigeyasu nur jenen zeigt, die ihm wirklich etwas bedeuten und die er hinter die Fassade des kühlen Kaisers blicken lässt.
Gerade diese Zweigesichtigkeit ist es, die der Tenno braucht, um das Kaiserreich weiter in ein wirtschaftliches und technologisches Morgen zu führen, während er nicht vergisst, woher er und sein Volk kommen und wer sie sind.
32 Jahre | 180 cm
23.12.2024, 00:15
"Du musst ihr verzeihen", begann Shigeyasu mit einem beschwichtigendem Tonfall, auch wenn ihm klar war, dass die Kaiserin es ihrer Stylistin gewiss nicht übel nahm, dass es ihr schwer fiel, sich auf die Neuerungen einzulassen, die Ayumi mit nach Japan brachte. Selbst jetzt, nach über fünf Jahren konnte es Dinge geben, die selbst den am modernsten denkenden Stylisten Japans zum Stirn runzeln bringen würden. Aber es sprach definitiv für beide, dass sie nach wie vor dieses Arrangement pflegten und weder die eine das Verhältnis aufgekündigt, noch die andere das Handtuch geworfen hatte. "Du bist nun einmal weiter als viele andere von uns, Liebste." Der Kaiser lächelte leicht. "Zumindest kommt es vielen so vor. Aber vielleicht... solltest du den Umweg gehen, wenn du es eilig hast." Wieder eines dieser Sprichworte, mit denen er seine Frau zum Nachdenken anregte. Auch wenn ihm klar war, dass Ayumi sehr viel Geduld mit ihrem Volk bewies und Dinge mit einer gewissen Ruhe anging, die nötig war, um die Japaner aus ihren gewohnten Bahnen zu holen, so musste auch sie auch heute noch hier und da.. Umwege nehmen, um zu ihrem Ziel zu kommen. "Sie wird sich noch dran gewöhnen, neue Pfade zu beschreiten. Nur musst du sie ihr... schmackhaft machen. Erinnere dich daran, wie ich dich dazu bekommen habe, Umeboshi zu probieren." Und auch wenn Ayumi eindeutig nicht all zu begeistert von den sauer eingelegten Pflaumen gewesen war, war sie diesen neuen Pfad entlang gegangen. Und auch wenn der Vergleich gewiss ein wenig wacklig war, glaubte Shigeyasu daran, dass es mit ihrer Stylistin doch ähnlich war. Auch sie musste lernen, neue Wege zu gehen, um festzustellen, ob sie ihr lagen oder nicht.
"Ich mach mir immer Sorgen um dich", entgegnete Shigeyasu, nun mit einem dezent tadelnden Tonfall. "Nicht, weil ich dir nicht vertraue, sondern weil ich immerhin nach wie vor dafür verantwortlich bin, dass du das Leben führst, das du führst, meine Pfingstrose." Leicht, ganz leicht, schubbte er sie mit der Hand an der Schulter an. "Und dir der Mann sein möchte, den du brauchst und verdienst. Und dazu gehört - finde ich - auch ein Maß an Sorge." "Aus dem Grund möchte ich auch dich dabei haben", erklärte der Kaiser. "Natürlich sind wir beide eingeladen worden, aber wo ich - behaupte ich - zielstrebig und wie die Klinge, die auf das Herz des Problems zeigt, bin, bist du einfühlsam und herzlich. Eine Ergänzung, die ich brauche. Die wir brauchen. Und ich möchte von dir heute, dass du deine Rolle als Kogo als eine... direkte verstehst. Du und ich, wir sind eins. Aber wir müsse Seite an Seite stehen. Keiner vor dem anderen." Er wusste, dass Ayumi es nicht mochte, all zu sehr im Rampenlicht zu stehen. Dass sie gerne aus zweiter Reihe heraus gehandelt hätte. Und wieder war da dieser Gedanke, dass er sie in dieses Leben geholt hatte. Gleichzeitig gab es aber niemanden, den Shigeyasu als besser für diese Rolle betrachtet hätte. Er hob die Hand, langsam, schob diese der Kaiserin die Wange entlang, streichelte sie dort, hielt sie sanft, damit sie ihn ansah. "Ich möchte, dass du heute die Tradition, dass die Kogo dem Tenno niemals öffentlich widerspricht, brichst. Sollte ich zu forsch sein, maßregel mich, Liebste. Sei meine Partnerin." Der Kaiser lächelte kurz, als ihm etwas einfiel. "Sei meine Partnerin, die neben mir steht und mit den Augen rollt. Und nicht hinter mir, ja? Und du hast recht", fügte er dann noch an. "Es ist seltsam. Und doch passt es irgendwie in unseren Teil der Welt." Der Smalltalk half wirklich dabei, die Situation ein wenig zu entzerren und Ayumi bewies ihr Einfühlungsvermögen auf eine unvergleichliche Art und Weise, in dem sie durch höfliche Fragen und die Beantwortung der Fragen des Kronprinzen die Spannung aus dem Gespräch nahm. Das konnte man spüren. Wenn nicht sogar sehen, wenn Shigeyasu prüfend den koreanischen Prinzen betrachtete. Und Ayumi zuvor kam. Zielstrebig aufs Problem zu. Erkennend, dass da hinter den Floskeln etwas lauerte, dem es auf den Grund zu gehen galt. Und Shigeyasu hatte gerade heraus reagiert. Die Frage war nur, ob Ayumi das gutheißen würde. Aber Prinz Hyun machte den Eindruck, als wenn er damit zurecht kam, dass der Kaiser derart direkt mit ihm sprach. Immerhin stand er auch Rede und Antwort und erläuterte einen weiteren Grund der Einladung. Ließ aber keinen Zwischenkommentar zu, waren seine Pausen so gewählt, dass er sie nutzen konnte, seine Worte zu planen, jedoch seinem Gegenüber keine Zeit ließ, darauf angemessen zu reagieren. Musste man ihm lassen. Und Shigeyasu musste anerkennen, dass er dieses Lavieren seitens des Koreaners für sehr... weitsichtig hielt. Immerhin brauchten sie einander im Japanischen Meer. Und auch der Wunsch, den Groll zwischen beiden Völkern zu überwinden - gerade wenn man nicht ahnen konnte, wer außer dem verstorbenen König noch von diesem erfasst worden war -, war eine Sache, die eindeutig ihre Wichtigkeit hatte und die man angehen musste, wenn man sicher gehen wollte, dass man gemeinsam etwaigen Schwierigkeiten und Gefahren begegnen wollte. "Ich danke Ihnen, Eure Hoheit, für Eure offenen Worte und Eure Bereitschaft, die Vergangenheit zu überwinden." Shigeyasu nickte dem Koreaner respektvoll zu, bevor er fortfuhr. "Eure Aufrichtigkeit und Euer Bestreben, unsere beiden Nationen wieder näher zusammenzuführen, ehrt Euch zutiefst. Eine solche Haltung des Respekts und der Harmonie ist ein Vorbild, das die Beziehungen zwischen unseren beiden Häusern und unseren Völkern zweifellos stärken wird." Sein Gesicht verriet nicht, was er dachte, aber in Shigeyasu arbeitete es. Er plante. Auch wenn seine Gedanken und Pläne noch nirgendwo hinführen würden. Doch das hatte noch einigermaßen Zeit. Aktuell galten andere Dinge, die sich in den Vordergrund drängten: "Euch ist bestimmt bekannt, dass das Volk Japans sehr... traditionsbewusst ist." Der Tenno schenkte der Kogo ein leichtes, entschuldigendes Lächeln, wusste Shigeyasu doch genau darum, wie Ayumi eben mit genau diesem Starrsinn und Beharren auf Traditionen zu kämpfen hatte. "Daher erlaubt mir eine offizielle und eine persönliche Frage. Zunächst die offizielle: Wie viel Zeit verbleibt Euch noch? Ich frage deswegen, da das Hofprotokoll einige... Rituale vorschreibt, die es eigentlich einzuhalten gilt, bevor ich Eure Anfrage im offiziellen Rahmen.. beachten kann." Oder anders ausgedrückt: Wäre Hyun bereit, die Traditionen zu ehren, die es zu beachten galt, wenn man um die Hand eines Mitgliedes des Kaiserhauses anhielt? Allerdings: "Und im Angesicht Eures Anliegens und Eurer vorgetragenen Bitte möchte ich persönlich der Letzte sein, dessen Starrsinn und Beharren auf der Einhaltung des offiziellen Protokolls der Grund dafür ist, dass Ihr Euren Thron verliert. Eure Bitte ist mit Ehrlichkeit vorgetragen und gewiss hat es Euch viel Überwindung gekostet, zuzugeben, dass Ihr.. in einer gewissen Abhängigkeit seid. Dem möchte und werde ich Rechnung tragen, sofern die Traditionen Koreas Euch ein enges Maß an Zeit aufzwingen." Erneut ließ sich der Tenno einen Moment Zeit, atmete langsam aus, legte sein Besteck zur Seite, lehnte sich auf seinem Stuhl leicht zurück. "Und die persönliche Frage: Was wisst Ihr über Shiori-hime?" Und die stumme Frage: Würde Ayumi ihn nun zurückpfeifen, weil er zu weit ging?
|